Am Donnerstag, 28.6.2007, war es wieder soweit gewesen, Blechreiz lud zum „Heimkonzert“ in die KHG der TUM.
Schon vor Konzertbeginn war eine erfreuliche Fehlkalkulation offenbar – es musste nachbestuhlt werden. Das lag nicht nur an der bayerischen Reserviertheit, die Leerstühle zwischen Unbekannten bedingt, sondern durchaus an der unvorheregesehen großen Anzahl an Konzertbesuchern. Bestand das Publikum größtenteils wegen des „Heimkonzert-Charakters“ aus unseren Freunden und Bekannten, so konnten wir dennoch sogar transatlantische Besucher begrüßen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch Pfarrer Dr. Richard Götz, führte Blechreiz das Publikum von Ägypten, wo es während des Triumphmarsches aus Aida mit fiktiven Elefanten und Wellensittichpaaren konfrontiert wurde, nach Frankreich mit dem bekannten Klassiker aus der L’Arlésienne-Suite von Georges Bizet.
Diese beiden Werke bildeten zeitlich den Anschluss an das Programm des letzten Münchner Konzertes im Dezember. War das modernste Werk dort aus dem Jahre 1872, so waren die ersten beiden Stücke aus eben demselben Jahr die ältesten dieses Abends. Denn gleich darauf ward der zeitliche Sprung in das 20. Jhd. und der örtliche aus Paris nach London gewagt. Das folgende Stück lud nämlich in seinen sechs Sätzen zum Streifzug durch London ein. Nach der Ankunft ging es über Soho in den Green Park, weiter zum Trafalgar Square. Nachdem der Cenotaph passiert war, gab es zum Abschluss auch noch eine Pferdeparade zu sehen (hören). Mit diesem militärischen Abschluss wurde das Publikum in die verdiente Pause entlassen.
Nach der Pause ließ es Blechreiz nicht nehmen, die Geduld desselben durch gekonnte Herbeiführung eines „technischen Problems“ auf die Probe zu stellen. Nach bestandener Prüfung wurde es dann auch mit Fanfarenklängen wieder willkommen geheißen. Es folgte zunächst ein weiteres konzertantes Werk eines Münchner Komponisten – fehlender Lokalpatriotismus konnte Blechreiz noch nie nachgesagt werden. Abgeschlossen wurde das Programm noch mit Filmmusiken und einem Schlager, welcher zum ersten Mal in der Konzertgeschichte von Blechreiz mit Zwischenapplaus bedacht wurde.
Gott sei Dank, waren noch ein paar Stücke im Notenchaos der einzelnen Musiker, von diesen irreführenderweise auch als „wohlgeordneter Notenordner“ bezeichnet, zu finden, um der unvorhergesehenen Gier des Publikums nach Zugaben entgegenzukommen.
Insgesamt war dies ein schöner Abschluss der Auftrittsserie im großen Ensemble, was beim späteren Abendbrot mit angeschlossenem Umtrunk zusammen mit den verdienten Helfern und Freunden des Abends gefeiert wurde.